Es werden alle Phasen des Risikomanagement-Zyklus betrachtet, mit einem Schwerpunkt auf der Vorsorge. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt bei den Naturgefahren, aber andere Gefahren und Risiken werden ebenfalls behandelt. Bezüge zum Sendai Rahmenwerk bestehen insbesondere zu besserem Risikoverständnis, zu räumlichen Risikoanalysen und zur Vernetzung von Akteuren.
Der Arbeitskreis ist ein integratives Forum, das sowohl physiogeographischen als auch sozialgeographischen Ansätzen Raum bietet. Das unterschiedliche Begriffsverständnis von „Naturgefahr“ und „Naturrisiko“ veranschaulicht die Verschiedenheit naturwissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Zugänge. Für Naturwissenschaftler:innen ist ein Lawinenabgang in unbewohntem Gebiet ein „Naturereignis“ und wird in einem besiedeltem Gebiet zu einer „Naturgefahr“. Für die naturwissenschaftlich forschenden Geograph:innen stehen daher die Auseinandersetzung mit den geologischen, pedologischen, klimatologischen, hydrologischen und geomorphologischen Prozessen und deren Wirkungen auf besiedelte Gebiete beispielsweise im Falle eines Lawinenabgangs im Vordergrund. Das vorwiegende Interesse der sozialwissenschaftlich forschenden Geograph:innen liegt hingegen weniger in der direkten Beobachtung von Naturgefahren, als vielmehr in der Auseinandersetzung mit dem Umgang des potentiellen (oder bereits eingetretenen) „Naturrisikos“ durch den Menschen. Es sind vor allem Verwundbarkeiten, Wahrnehmungen und Management- und Governancefragen, die bei der Analyse im Vordergrund stehen.