Das DKKV bedient mit seiner Arbeit alle Phasen des Risikomanagementzyklus. Als eine nationale Plattform für Katastrophenvorsorge in Deutschland bietet es ein umfassendes Netzwerk von verschiedenen Akteuren aus operativen oder wissenschaftlichen Bereichen der Katastrophenvorsorge und -bewältigung.
Seinen Zweck sieht das DKKV in der Mitwirkung an nachhaltiger Katastrophenvorsorge und Krisenbewältigung sowie Stärkung der Resilienz auf nationaler Ebene sowie im internationalen Verbund. Dabei sollen neben Katastrophen in Folge von Naturgefahren, technische und sonstige durch menschliches Handeln verursachte Krisen in die Arbeit des Vereins einbezogen werden. Der Verein setzt sich vorrangig für eine integrierte Katastrophenvorsorge, die die Aktivitäten verschiedener Institutionen in Wissenschaft und Praxis miteinander verknüpft, für Innovationsförderung und Wissenstransfer, für den gesellschaftlichen Dialog und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie für die Stärkung lokaler Katastrophenschutzstrukturen und der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung ein. Das DKKV bündelt und fördert die Kommunikation zwischen Regierungs-, Verwaltungs-, Hilfs-, Forschungs- und Ausbildungsinstitutionen sowie Unternehmen und zielt auf die Stärkung der Resilienz und Lernfähigkeit der Gesellschaft. Das DKKV versteht Resilienz dabei in einem transformativen Sinn, indem das Lernen aus vergangenen und antizipierten Entwicklungen in den Vordergrund gestellt wird. Durch sein Alleinstellungsmerkmal – seinen Netzwerkcharakter innerhalb der Katastrophenvorsorge – ist das DKKV in besonderem Maße fähig, alle dafür wesentlichen Akteure an einen Tisch zu bringen und es erschließt als Diskussionsplattform ein erhebliches Potenzial an Wissensbeständen.
Darüber hinaus schafft das DKKV die Anregung, Unterstützung und Durchführung anwendungsbezogener und wissenschaftlicher Projekte und Programme in Bereichen wie der Abschätzung und Minderung von Schadenspotentialen durch Katastrophen, der Früherkennung von und Warnung vor Katastrophen, dem Aufbau von Katastrophenschutzdiensten sowie entwicklungs- und umweltschutzorientierten Vorsorgeprojekten im In- und Ausland. Es sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Gefährdungen durch Katastrophen und die Möglichkeiten der Vorsorge und schafft sonstige Maßnahmen zur Minderung der Katastrophenanfälligkeit. Das Komitee arbeitet dabei mit nationalen, europäischen und internationalen Institutionen zusammen. In diesem Rahmen arbeitet es insbesondere zu extremen Wetterlagen und Naturgefahren, wie Erdbeben, Starkregen oder Hitzewellen sowie übergreifenden Themen, wie beispielsweise dem Katastrophenschutz in Deutschland, Resilienz , Kritischen Infrastrukturen und Schutzzielen oder Serious Gaming und Katastrophenvorsorge.
Das DKKV organisiert und bewirbt entsprechende Veranstaltungen, leitet Resilienz-Workshops, veröffentlicht regelmäßig Schriftenreihen zu verschiedensten Themen oder nimmt an Forschungsprojekten teil, beispielsweise beim Projekt „Resilienz im Tourismus“. Das Projekt hat sich das Ziel gesetzt, Tourismus-Destinationen dabei zu unterstützen, ihre Resilienz gegenüber möglichen Gefahren und veränderten Rahmenbedingungen systematisch zu erhöhen. Touristische Destinationen bestehen aus verschiedenen Akteursgruppen und Komponenten (z.B. Hotel- und Gastgewerbe, Transportsektor oder Freizeitwirtschaft) und sind mit unterschiedlichen Krisenereignissen konfrontiert – sei es nun die aktuelle Pandemie, die globale Klimakrise oder akute Gefahrenereignisse wie Terrorismus und Naturgefahren. Die Arbeiten des DKKV konzentrierten sich zunächst auf der Erstellung und Umsetzung eines holistischen Resilienzkonzepts für die drei Pilotdestinationen in der Dominikanischen Republik, Namibia und Sri-Lanka. Dabei werden Aspekte der Nachhaltigkeit als auch Risikominderung und Katastrophenvorsorge als zentrale Grundlagen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung gemeinsam gedacht. Des Weiteren ist das DKKV aktives Mitglied nationaler und internationaler Netzwerke, z. B. fungiert es als nationale Anlaufstelle für IRDR (Integrated Research on Disaster Risk) und GNDR (Global Network of Civil Society Organisations for Disaster Reduction), ist Beobachterorganisation für UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change), ist aktives Mitglied von E-STAG (European Science and Technology Advisory Group) und trägt zu Netzwerken wie Risk KAN (Knowledge Action Network on Emergent Risks and Extreme Events) und DERN (Disaster and Emergency Research Network) bei. Zudem hält es regen Kontakt zu anderen europäischen Plattformen wie der „Association Française pour la Prévention des Catastrophes Naturelles (AFPCN)“ um den europäischen Austausch im Bereich der Katastrophenvorsorge zu stärken. Seit Juni 2019 führt das DKKV zudem ein weitreichendes Netzwerk von Expert:innen zum Thema Frühwarnung, das bis dahin durch die Globalen Initiative Katastrophenrisikomanagement (GIKRM) aufgebaut wurde, und zielt darauf ab, Projektkonsortien zu koordinieren sowie Beratungsleistungen und Expertise aus dem Netzwerk anzubieten.