Die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, ist die Aufgabe eines jeden Staates und seiner Behörden. In Not gerät man plötzlich und unerwartet. Die Ursachen können vielfältig sein. Neben der Bedrohung durch Naturkatastrophen, Krieg oder Terroranschläge können auch alltägliche Ereignisse, wie eine Erkrankung oder ein Unfall dazu führen, dass Menschen Hilfe benötigen. Der Schutz vor ganz unterschiedlichen Gefahren und die Fähigkeit, nach Unglücken Hilfe zu leisten und wieder sichere Verhältnisse herzustellen, ist Aufgabe des Bevölkerungsschutzes. Der Bevölkerungsschutz in Deutschland liegt nicht in einer Hand. Laut Grundgesetz sind Bund, Länder und Kommunen für die Sicherheit der Menschen in Deutschland zuständig. Hierfür können wir uns auf ein sogenanntes integriertes Hilfeleistungssystem verlassen, in dem die unterschiedlichen Verwaltungsebenen mit den Feuerwehren, Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk (THW) zusammenwirken. Der Bund ist insbesondere zuständig für den Zivilschutz, das heißt den Schutz der Bevölkerung vor kriegsbedingten Gefahren. Das BMI stimmt das Vorgehen der Bundesressorts und der Länder ab, damit im Ernstfall die Handlungsfähigkeit von Staat und Verwaltung gewährleistet ist. Daneben obliegt dem BMI die internationale Zusammenarbeit im Zivil- und Katastrophenschutz. Im Rahmen der Fachaufsicht über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist das BMI zudem unter anderem verantwortlich für den Schutzbau, die Förderung des Ehrenamtes und der Erste-Hilfe-Ausbildung sowie die Unterstützung der Länder bei verschiedenen Aufgaben.
Im Aufgabenfeld des Bevölkerungsschutzes beschäftigt sich das BMI insbesondere mit den folgenden Schwerpunkten:
- Zivil- und Katastrophenschutz.
- Internationale Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz:
Das BMI hat im Bereich des Bevölkerungsschutzes auf internationaler Ebene vielfältige Aufgaben. Diese ergeben sich zum einen aus der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union (EU), der NATO und den Vereinten Nationen (UN). Zum anderen engagiert sich Deutschland sehr bei der bilateralen Zusammenarbeit mit anderen Staaten. Gemeinsam mit dem THW und dem BBK führt das BMI zum Beispiel eine Reihe von Capacity-Building-Projekten durch. Ziel dieser Projekte ist es, strategisch wichtige Partnerländer beim Aufbau und der Umsetzung des Katastrophen- und Zivilschutzes zu unterstützen.
Für die Bewältigung außergewöhnlicher Gefahren- und Schadenslagen werden vom Bund Maßnahmen entwickelt und koordiniert. Außergewöhnlicher Gefahren- und Schadenlagen können beispielsweise Naturkatastrophen, Unfälle in der Industrie, aber auch Seuchen oder die Folgen terroristischer Angriffe sein. Der Zweck des Krisenmanagements besteht darin, für diese Situationen gewappnet zu sein.
Das BMI dient hierbei als Kontaktstelle für die meist privaten Betreiber, die in der Fläche zuständigen Länder und die branchenverantwortlichen Fachressorts in ihrem jeweiligen Schutzauftrag. Zudem behält das BMI übergreifende Zusammenhänge im Auge.
- Ehrenamt im Bevölkerungsschutz:
Das BMI erarbeitet mit Hilfe des BBK Fördermaßnahmen und versucht, ehrenamtliche Einsätze zu erleichtern.
Das BMI engagiert sich federführend innerhalb einer interministeriellen Arbeitsgruppe, der IMAG Sendai, welche die Umsetzung des Sendai Rahmenwerks auf Bundesebene steuert.