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Logo der Globalen Initiative Katastrophenrisikomanagement (GIKRM)

Globale Initiative Katastrophenrisikomanagement (GIKRM)

Die GIKRM hat das Ziel, Kompetenzen und Kapazitäten in der Anwendung von risikoinformierter Entwicklung zu stärken, um so weltweit Resilienz gegenüber Katastrophenrisiken nachhaltig zu fördern.

Globale Initiative Katastrophenrisikomanagement (GIKRM)
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz)
Friedrich-Ebert-Allee 32 + 36
53113 Bonn

E-Mail: info@gidrm.net

https://www.gidrm.net

Vor dem Hintergrund der zunehmenden globalen Herausforderungen durch Katastrophenrisiken hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2013 die GIKRM ins Leben gerufen. Umgesetzt wird die Initiative von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

In der aktuellen dritten Phase (2020-2023) hat die GIKRM das Ziel, ausgewählte Entscheidungsträger:innen sowie regionale Organisationen und Initiativen im südlichen Afrika, in Asien und Lateinamerika in der Anwendung von risikoinformierter Entwicklung (risk-informed development, RID) unter Berücksichtigung von kontextspezifischen Fragilitätsaspekten zu fördern. Zur Stärkung von risikoinformierter Entwicklung muss ein gemeinsames und umfassendes Verständnis von Risiken entwickelt werden. Um die Kompetenzen und Leistungsfähigkeiten in der Bewertung und im Umgang mit Mehrfachrisiken, systemischen und unbekannten Risiken zu stärken, kooperiert das Vorhaben mit drei regionalen Netzwerken und ausgewählten Mitgliedsstaaten. Zum einen ist dies die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC), zum anderen die Koalition für resiliente Infrastruktur (CDRI) sowie das lateinamerikanische Netzwerk der nationalen öffentlichen Investitionssysteme (Red SNIP). Der Austausch zwischen einer Vielzahl staatlicher, zivilgesellschaftlicher und privatwirtschaftlicher Entscheidungsträger:innen sowie Fachleuten aus Wissenschaft und Forschung wird gefördert, sodass ein internationaler Wissenstransfer entsteht. Mittels Entwicklung und Pilotierung von geschlechtergerechten und konflikt-sensiblen Handlungsanleitungen sowie einer nachhaltigen Integration von RID-Prinzipien in Ausbildungskonzepten des öffentlichen Sektors sollen Kompetenzen in der risikoinformierten Entscheidungsfindung gestärkt werden. Somit können Entwicklungserfolge zukünftig abgesichert und das RID-Leitprinzip langfristig in der Entwicklungszusammenarbeit verankert werden.

Die aktuelle zweite Phase der GIKRM (2018-2020) verfolgte das Ziel, einen Beitrag zum umfassenden Katastrophenrisikomanagement zu leisten, indem das Sendai Rahmenwerk weltweit kohärent umgesetzt, geplant und dazu berichtet wird. Das Vorhaben arbeitet dafür in den Regionen Lateinamerika/ Karibik sowie Asien/ Pazifik, indem die Arbeit in regionalen Netzwerken und Gremien gestärkt wird, sowie in zwei Pilotländern: Mexiko und den Philippinen. Die GIKRM stärkt ausgewählte (inter-)nationale, staatliche und nicht-staatliche Akteure in ihrem Bestreben nach kohärenter Planung, Umsetzung und Berichterstattung zu Katastrophenmanagement zwischen dem Sendai Rahmenwerk, dem Pariser Klimaabkommen, der Agenda 2030 und der Neuen Urbanen Agenda.

In der ersten Phase des Projekts (2013-2018), hat die GIKRM mit deutschen und regionalen Akteuren in Netzwerken gemeinsam Ansätze entwickelt, die weltweit zu einem verbesserten Katastrophenrisikomanagement beigetragen haben. Dafür wurden Netzwerke gefördert, in denen sich deutsche und internationale Akteure aus Politik, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammengeschlossen haben, um passgenaue Lösungen für spezifische Herausforderungen im Katastrophenrisikomanagement zu entwickeln und mit innovativen und nachhaltigen Ansätzen auf eine globale Nachfrage zu antworten. Schwerpunktthemen der GIKRM I waren:

  1. die Stärkung des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes,
  2. der Schutz kritischer Infrastrukturen und von Wirtschaftskreisläufen und
  3. (Weiter-)Entwicklung und Ausbau von Frühwarnsystemen.

Katastrophen hebeln langjährige Entwicklungserfolge aus und mindern die Entwicklungschancen der betroffenen Länder. Komplexe Risiken bedrohen weltweit Menschenleben und Basisinfrastrukturen wie Gesundheits- oder Wasserversorgung. Doch werden sie bei Entwicklungsentscheidungen nicht immer angemessen berücksichtigt. Resilienz wird durch aufeinanderfolgende oder kaskadierende Katastrophen untergraben. Derzeitig verfolgte Ansätze betrachten oft nur jeweils eine Bedrohung, meist eine Naturgefahr – anstatt mehrere, gleichzeitig auftretende oder neue globale Gefahren. Klimawandel, Urbanisierung, mangelnde Gesundheitsversorgung, fragile Staatlichkeit und gewaltsame Konflikte verschärfen Risiken zusätzlich. Mangelnde Fähigkeiten, systemische Risiken zu verstehen und zu steuern, gefährden die Erreichung der Agenda 2030 und des Sendai Rahmenwerks für Katastrophenversorge (2015-2030).

Risikoinformierte Entwicklung bezieht vielfältige, voneinander abhängige, dynamische, grenzüberschreitende und gleichzeitige Risiken in die Planung und Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen ein. Dafür müssen (Worst-Case-)Szenarien entwickelt und komplexe, sich verändernde Risiken kontinuierlich berücksichtigt werden. Unsicherheiten müssen einkalkuliert und Entwicklungsprozesse entsprechend flexibel gestaltet und angepasst werden. Dafür bedarf es einer koordinierten Kooperation zwischen verschiedenen Ressorts sowie nationalen, regionalen und lokalen Institutionen. 

Das Leave-no-one-behind Prinzip ist handlungsleitend: Marginalisierte und mehrfach diskriminierte Bevölkerungsgruppen sind insbesondere in fragilen Kontexten multiplen Risiken ausgesetzt und in der Regel von den Auswirkungen von extremen Ereignissen und Katastrophen besonders schwer betroffen. Ihre Bedarfe werden nicht ausreichend berücksichtigt oder ihnen bleibt der Zugang zu bestehenden zivilgesellschaftlichen Strukturen, politischer Teilhabe und sozialen Sicherungssystemen verwehrt. Die GIKRM fördert risikoinformierte Entwicklung, damit die kurz-, mittel- und langfristige Risikolage in alle Entscheidungsfindungs- und Steuerungsprozesse sowie in staatliche Maßnahmen einbezogen wird. Eine umfassende Bewertung von Risiken erfasst die Vulnerabilitäten und Bewältigungskapazitäten von Individuen und Systemen, die —beeinflusst von sozialen Normen, Genderrollen und strukturellen Machtdynamiken— stark variieren können. Durch eine Kombination aus Kompetenzen, Plänen, Richtlinien, Finanzierungen und sektorübergreifender Koordination kann mit Risiken besser umgegangen werden.