Vor dem Hintergrund der zunehmenden globalen Herausforderungen durch Katastrophenrisiken hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2013 die GIKRM ins Leben gerufen. Umgesetzt wird die Initiative von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
In der aktuellen dritten Phase (2020-2023) hat die GIKRM das Ziel, ausgewählte Entscheidungsträger:innen sowie regionale Organisationen und Initiativen im südlichen Afrika, in Asien und Lateinamerika in der Anwendung von risikoinformierter Entwicklung (risk-informed development, RID) unter Berücksichtigung von kontextspezifischen Fragilitätsaspekten zu fördern. Zur Stärkung von risikoinformierter Entwicklung muss ein gemeinsames und umfassendes Verständnis von Risiken entwickelt werden. Um die Kompetenzen und Leistungsfähigkeiten in der Bewertung und im Umgang mit Mehrfachrisiken, systemischen und unbekannten Risiken zu stärken, kooperiert das Vorhaben mit drei regionalen Netzwerken und ausgewählten Mitgliedsstaaten. Zum einen ist dies die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC), zum anderen die Koalition für resiliente Infrastruktur (CDRI) sowie das lateinamerikanische Netzwerk der nationalen öffentlichen Investitionssysteme (Red SNIP). Der Austausch zwischen einer Vielzahl staatlicher, zivilgesellschaftlicher und privatwirtschaftlicher Entscheidungsträger:innen sowie Fachleuten aus Wissenschaft und Forschung wird gefördert, sodass ein internationaler Wissenstransfer entsteht. Mittels Entwicklung und Pilotierung von geschlechtergerechten und konflikt-sensiblen Handlungsanleitungen sowie einer nachhaltigen Integration von RID-Prinzipien in Ausbildungskonzepten des öffentlichen Sektors sollen Kompetenzen in der risikoinformierten Entscheidungsfindung gestärkt werden. Somit können Entwicklungserfolge zukünftig abgesichert und das RID-Leitprinzip langfristig in der Entwicklungszusammenarbeit verankert werden.
Die aktuelle zweite Phase der GIKRM (2018-2020) verfolgte das Ziel, einen Beitrag zum umfassenden Katastrophenrisikomanagement zu leisten, indem das Sendai Rahmenwerk weltweit kohärent umgesetzt, geplant und dazu berichtet wird. Das Vorhaben arbeitet dafür in den Regionen Lateinamerika/ Karibik sowie Asien/ Pazifik, indem die Arbeit in regionalen Netzwerken und Gremien gestärkt wird, sowie in zwei Pilotländern: Mexiko und den Philippinen. Die GIKRM stärkt ausgewählte (inter-)nationale, staatliche und nicht-staatliche Akteure in ihrem Bestreben nach kohärenter Planung, Umsetzung und Berichterstattung zu Katastrophenmanagement zwischen dem Sendai Rahmenwerk, dem Pariser Klimaabkommen, der Agenda 2030 und der Neuen Urbanen Agenda.
In der ersten Phase des Projekts (2013-2018), hat die GIKRM mit deutschen und regionalen Akteuren in Netzwerken gemeinsam Ansätze entwickelt, die weltweit zu einem verbesserten Katastrophenrisikomanagement beigetragen haben. Dafür wurden Netzwerke gefördert, in denen sich deutsche und internationale Akteure aus Politik, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammengeschlossen haben, um passgenaue Lösungen für spezifische Herausforderungen im Katastrophenrisikomanagement zu entwickeln und mit innovativen und nachhaltigen Ansätzen auf eine globale Nachfrage zu antworten. Schwerpunktthemen der GIKRM I waren:
- die Stärkung des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes,
- der Schutz kritischer Infrastrukturen und von Wirtschaftskreisläufen und
- (Weiter-)Entwicklung und Ausbau von Frühwarnsystemen.