In Deutschland setzt sich das DRK konsequent im Bevölkerungsschutz mit seinen Ressourcen und Fähigkeiten im Rahmen des DRK-„Komplexen Hilfeleistungssystems“ ein. Ziel ist es dabei, alle Ressourcen des DRK unter einer einheitlichen Führungssystematik dem Nationalen Krisenmanagement zur Verfügung stellen zu können.
Zehntausende Ehrenamtliche engagieren sich dazu beispielsweise in den Bereitschaften des DRK, um bei Hochwasser, Großunfällen und anderen Ernstfällen schnell Hilfe zu leisten. Das DRK ist innerhalb Deutschlands unter anderem im Rettungsdienst, der Psychosozialen Notfallversorgung, dem Sanitätsdienst und dem Betreuungsdienst tätig. Die Helferinnen und Helfer der Berg- und Wasserwacht sowie der Rettungshundestaffeln ergänzen den Rettungsdienst in besonderen Situationen mit ihren speziellen Kenntnissen. Darüber hinaus sichern die sechs DRK-Blutspendedienste deutschlandweit die Blutversorgung von zu behandelnden Personen. Bei der Betrachtung des DRK innerhalb Deutschlands ist stets der föderale Aufbau zu berücksichtigen. Dementsprechend werden lokale Ereignisse, ganz im Sinne der föderalen Zuständigkeit im Katastrophenschutz, auch lokal koordiniert. Das DRK ist in 19 Landesverbände mit insgesamt 463 DRK-Kreisverbänden und 4.218 Ortsvereinen gegliedert.
Um darüber hinaus Katastrophenrisiken zu verstehen und Systeme präventiv vorzubereiten, beteiligt sich das DRK – als Nationale Rotkreuz-Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und als freiwillige Hilfsgesellschaft der deutschen Behörden im humanitären Bereich seit vielen Jahren aktiv an den dafür relevanten (akademischen) fachlichen Diskussionen und betreibt anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Die Beobachtungen und Analysen gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse in Verbindung mit Erfahrung aus Einsätzen in ganz Deutschland bilden hierbei wichtige Schwerpunkte im Vorgehen des DRK.
Als Beispiel dient hier das Projekt „Labor Betreuung 5.000“. Basierend u.a. auf den Erfahrungen im Rahmen der Flüchtlingsnothilfe 2015/16 hat das DRK in Zusammenarbeit mit den anderen deutschen Hilfsorganisationen im Rahmen der vom BBK koordinierten „Unterarbeitsgruppe Betreuung KZV neu“ ein Konzept entwickelt, das die Vorhaltung auf Bundesebene von Ressourcen zur Unterbringung und Betreuung von 5.000 Personen unabhängig von bestehenden Kapazitäten vorsieht. Es ist angestrebt, dass künftig deutschlandweit in zehn Modulen Ressourcen für 50.000 Plätze zur Betreuung und Unterbringung vorgehalten werden.
Die enge Zusammenarbeit zum Zweck eines zielführenden und kohärenten Ansatzes mit den anderen deutschen Hilfsorganisationen hat auch in anderen Belangen einen besonderen Stellenwert für das DRK. Das „Interoperable Krisenmanagement der Hilfsorganisationen“ sieht vor, dass das DRK und die anderen deutschen Hilfsorganisationen abgestimmt agieren und auch zusammen im gemeinsamen Krisenstab mit den Ministerien vertreten sind.
In der internationalen Zusammenarbeit ist die Katastrophenvorsorge eine der Kernkompetenzen des DRK und bildet einen sektoralen Schwerpunkt in den Projekten der internationalen Zusammenarbeit. Es spielt als Querschnittsthema in der Sofort- und Nothilfe sowie in der Rehabilitation und im Wiederaufbau eine ebenso wichtige Rolle wie in der längerfristigen Zusammenarbeit und bei der Stärkung der Kapazitäten von Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Seit 2016 stellt das DRK in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt zudem einen gezielten Erfahrungsaustausch im Bereich der humanitären Katastrophenvorsorge sicher. Dies wird u.a. durch die Mitwirkung in sowie Ausrichtung von unterschiedlichen Netzwerken erreicht.
Hier ist das DRK: