In Gesellschaften, die von Konflikt, Gewalt und Fragilität geprägt sind, ist die Vulnerabilität gegenüber Naturgefahren hoch und die Kapazitäten zur Bewältigung von Katastrophenrisiken und Katastrophen oft unzureichend. Deshalb erfordern Konfliktkontexte Unterstützung in der Reduzierung von Katastrophenrisiken und der Anpassung von KRM-Strategien, Richtlinien und Maßnahmen in diesen Kontext. Die Studie untersucht, inwieweit Konfliktkontexte in KRM-Strategien auf globaler, regionaler und nationaler Ebene berücksichtigt sind, und bietet Einblicke in Katastrophen- und Konfliktrisiken aus Fallstudien zu Kolumbien, Afghanistan, Libanon und Tschad. Die Anwendung von standardisierten Ansätzen in komplexen konfliktbetroffenen Kontexten greifen oft zu kurz und können sogar direkt oder indirekt Schaden anrichten. Angesichts der Verbreitung gewalttätiger Konflikte weltweit ist dies kein marginales Problem. Der Bericht enthält eine Reihe von Empfehlungen für politische Entscheidungsträger:innen und andere Akteure, um die Umsetzung des Sendai Rahmenwerks (insbesondere Target E) voranzubringen. Es werden konkrete Empfehlungen formuliert, unter anderem die Integration von Konfliktkontexten in KRM Strategien und die Einbindung der betroffenen Bevölkerung, ihrer Erfahrung und Bewältigungskapazitäten in die Planung und Umsetzung von KRM-Maßnahmen. Der Bericht ist Teil des Projekts “When disasters and conflict collide: uncovering the truth”, eine Kooperation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Overseas Development Institute (ODI).