GSB 7.1 Standardlösung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Navigation und Service

Logo Sketch Map Tool

Sketch Map Tool Webseite

Heidelberg Institute for Geoinformation Technology HeiGIT gGmbH
Schloss-Wolfsbrunnenweg 33
69118 Heidelberg

E-Mail: sketch-map-tool@heigit.org

Webseite Sketch Map Tool

Das Sketch Map Tool ist eine Low-Tech-Lösung zur Unterstützung von partizipativen Kartierungen. Es wurde vom Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (kurz: HeiGIT gGmbH) entwickelt und seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2023 mehrfach aktualisiert. Das Sketch Map Tool erleichtert die Erfassung und Digitalisierung von lokalem Wissen und individueller Wahrnehmung, die als Informationsquellen, z.B. im Katastrophenrisikomanagement, entscheidend sein können. Auf speziellen Papierkarten, den sogenannten Sketch Maps, werden Informationen analog erhoben, die danach mit dem Sketch Map Tool automatisch digitalisiert und für digitale geoinformatische Analysen aufbereitet werden können. Die Papier-Sketch Maps unterstützen die Datenerhebung ebenso wie partizipative Diskussionsprozesse, indem sie die räumliche Orientierung fördern und räumliche Informationen, bspw. über die Lage von Gebäuden, bieten, die durch Markierungen direkt visualisiert werden können.

Im ersten Schritt werden mit dem Tool die Sketch Maps erstellt. Zu diesem Zweck bietet das Sketch Map Tool derzeit zwei Arten von Basiskarten an: Karten mit OpenStreetMap-Daten und Karten mit Satellitenbildern als Kartierungsgrundlage und -hintergrund. Zunächst wird der Kartenausschnitt individuell ausgewählt, aus dem das Tool eine druckbare Sketch Map erstellt. Diese Sketch Maps sind mit einem QR-Code versehen, der es im zweiten Schritt ermöglicht, die ausgedruckten und markierten Karten mittels eines Fotos oder Scans wieder zu digitalisieren. Die Digitalisierung der auf den Sketch Maps gesammelten Informationen erfolgt automatisch: Das Tool georeferenziert die Karte und erfasst die Markierungen. Die Ergebnisse können dann als Geodaten in geoinformatische Analysen integriert werden.

Damit ist das Sketch Map Tool nicht nur eine niedrigschwellige Lösung für die Zusammenarbeit mit Menschen, sondern dient auch dazu, die so erhobenen Daten längerfristig nutzbar und mit anderen Daten kombinierbar zu machen. Für die Analyse und Weiterverarbeitung der Daten werden aktuell jedoch noch Grundkenntnisse zur Arbeit mit Geodaten benötigt.

Aktuell wird das Sketch Map Tool vor allem im Humanitären Sektor genutzt. Im Katastrophenrisikomanagement kann das Tool unterschiedliche Zwecke erfüllen und daher theoretisch in allen Phasen eingesetzt werden. Grundsätzlich dient das Sketch Map Tool dazu, räumliche Informationen zu sammeln, die zur Planung konkreter Aktivitäten und zur Vorbereitung auf bestimmte Ereignisse genutzt werden können und die im Katastrophenfall handlungsleitend sein können. Im Zusammenhang mit potenziell katastrophalen Ereignissen sind das räumliche Wissen der lokalen Bevölkerung und die Berichte von Augenzeugen über frühere Ereignisse oft entscheidende Informationsquellen. Die Einbeziehung der Menschen in diese Prozesse steigert dadurch neben der Qualität auch die Akzeptanz gegenüber der daraus resultierenden Entscheidungen.

Informationen über bestimmte Ereignisse (z.B. Art, Ort, Zeitpunkt, Häufigkeit, Entwicklung, räumliche Ausdehnung, etc.) und zu örtlichen Gegebenheiten können mit dem Sketch Map Tool erfasst und dann antizipativ eingesetzt werden, das heißt um mögliche Schwachstellen, Gefahren und Expositionen, aber auch lokale Kapazitäten zu ermitteln. Darüber hinaus kann das Sketch Map Tool zu Bildungszwecken verwendet werden, indem Informationen zu Faktoren wie Risikobewusstsein und individuelle beziehungsweise kollektive Wahrnehmungen erhoben und geteilt werden. Außerdem können Daten über das Ausmaß von Gefahren (z.B. Überschwemmungen und Schäden) mit dem Sketch Map Tool dokumentiert werden, auf deren Grundlage potenzielle Maßnahmen und deren Auswirkungen diskutiert und Reaktionsstrategien mit den Menschen vor Ort entwickelt werden können.