Das Sketch Map Tool ist eine Low-Tech-Lösung zur Unterstützung von partizipativen Kartierungen. Es wurde vom Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (kurz: HeiGIT gGmbH) entwickelt und seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2023 mehrfach aktualisiert. Das Sketch Map Tool erleichtert die Erfassung und Digitalisierung von lokalem Wissen und individueller Wahrnehmung, die als Informationsquellen, z.B. im Katastrophenrisikomanagement, entscheidend sein können. Auf speziellen Papierkarten, den sogenannten Sketch Maps, werden Informationen analog erhoben, die danach mit dem Sketch Map Tool automatisch digitalisiert und für digitale geoinformatische Analysen aufbereitet werden können. Die Papier-Sketch Maps unterstützen die Datenerhebung ebenso wie partizipative Diskussionsprozesse, indem sie die räumliche Orientierung fördern und räumliche Informationen, bspw. über die Lage von Gebäuden, bieten, die durch Markierungen direkt visualisiert werden können.
Im ersten Schritt werden mit dem Tool die Sketch Maps erstellt. Zu diesem Zweck bietet das Sketch Map Tool derzeit zwei Arten von Basiskarten an: Karten mit OpenStreetMap-Daten und Karten mit Satellitenbildern als Kartierungsgrundlage und -hintergrund. Zunächst wird der Kartenausschnitt individuell ausgewählt, aus dem das Tool eine druckbare Sketch Map erstellt. Diese Sketch Maps sind mit einem QR-Code versehen, der es im zweiten Schritt ermöglicht, die ausgedruckten und markierten Karten mittels eines Fotos oder Scans wieder zu digitalisieren. Die Digitalisierung der auf den Sketch Maps gesammelten Informationen erfolgt automatisch: Das Tool georeferenziert die Karte und erfasst die Markierungen. Die Ergebnisse können dann als Geodaten in geoinformatische Analysen integriert werden.
Damit ist das Sketch Map Tool nicht nur eine niedrigschwellige Lösung für die Zusammenarbeit mit Menschen, sondern dient auch dazu, die so erhobenen Daten längerfristig nutzbar und mit anderen Daten kombinierbar zu machen. Für die Analyse und Weiterverarbeitung der Daten werden aktuell jedoch noch Grundkenntnisse zur Arbeit mit Geodaten benötigt.