Naturgefahren und Katastrophen zwingen jedes Jahr weltweit rund 25 Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Sie sind auf ihrem Weg zusätzlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Durch die Folgen des Klimawandels wird ein Anstieg auf 140 Millionen Menschen bis 2050 erwartet. Starke Gesundheitssysteme sind reaktionsfähig, effektiv und widerstandsfähig. Bei plötzlich auftretenden Extremereignissen oder im Katastrophenfall können resiliente Gesundheitssysteme erhöhte Bedarfe auffangen und die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtung gehören zu den kritischen Infrastrukturen im Katastrophenrisikomanagement, da auch im Krisen- oder Katastrophenfall die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsdienstleistungen zu gewährleisten ist. Kritische Infrastrukturen sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden (BBK 2020). Der Aufbau von Kapazitäten und der Ausbau von Schutzvorkehrungen im Gesundheitssektor unter ständiger Einbeziehung von Risiken ist auch im Sendai Rahmenwerk als zentraler Bestandteil von ganzheitlichem Katastrophenrisikomanagement beschrieben (vgl. SFDRR, Artikel 18, d; 30, i, j).